Wie oft und in welchen Abständen wird behandelt?
Dauer, Häufigkeit und Abstand der einzelnen Behandlungen variieren in Abhängigkeit von der Erkrankung.
In den meisten Fällen sind 2 – 6 Akupunkturbehandlungen im Abstand von 2 – 14 Tagen
erforderlich. In Einzelfällen sind auch häufigere Behandlungen oder größere Abstände notwendig. Grundsätzlich kann man sagen, daß bei akuten Erkrankungen meist in kürzerem Abstand behandelt wird als in chronischen Krankheitsfällen.
CranioSacrale Therapie findet in akuten Fällen – frühestens 24 Stunden nach einem Trauma – im Abstand von ca. 1 Woche statt, bei chronischen Problemen können die Abstände bis zu 4 Wochen betragen.
Auch bei der Blutegeltherapie variieren die Abstände in Abhängigkeit von der Erkrankung und der Reaktion des Patienten. Bei einer akuten Hufrehe kann beispielsweise schon nach 5 bis 10 Tagen nachbehandelt werden, sofern das erforderlich ist. Bei einem chronischen Problem wird man eher nach 2 bis 4 Wochen das nächste Mal Egel ansetzen.
Wann können Kräuter eingesetzt werden?
Die Kräutermedizin ist in China die Haupttherapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie kommt sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz. Je nach Erkrankung werden verschiedene Kräuter individuell für den Patienten zusammengestellt und die Rezeptur gerade auch bei chronischen Erkrankungen regelmäßig an den Zustand des Patienten und die Symptome (aus Sicht der TCM) angepaßt.
Sie kann alleine oder zusätzlich zur Akupunktur angewendet werden. Und natürlich auch in Kombination mit anderen Methoden der Regulationsmedizin und / oder der sogenannten "Schulmedizin".
Bei Pferden, die im Equidenpaß als "Schlachttier" eingetragen sind, ist der Einsatz von chinesischen Kräutern aus arzneimittelrechtlichen Gründen nicht möglich, so lange der Status nicht in "Nicht-Schlachttier" umgewandelt wird. Im Status "Schlachttier" ist aber auch der Einsatz vieler bewährter "konventioneller" Medikamente nicht möglich (z.B. der Einsatz von Phenylbutazon als Schmerzmittel, oder auch Pergolid bei Cushing-Patienten). Da zunehmend mehr (konventionelle) Medikamente fürs Pferd nicht mehr unbedingt für das Pferd als Schlachttier zugelassen werden, empfiehlt sich inzwischen die Eintragung als Nicht-Schlachttier (auch wenn diese später nicht mehr geändert werden kann). Bei Eintragung als "Schlachttier" ist desweiteren zu beachten, daß der Stallbetreiber ein Stallbuch führen muß, in das alle Medikamente eingetragen werden müssen, die bei dem entsprechenden Pferd zur Anwendung kommen (auch z.B. Homöopathika und andere Medikamente, die der Tierbesitzer dem Pferd unter Umständen auch ohne Anordnung durch einen Tierarzt verabreicht hat).
Bei Turnierpferden muß im Einzelfall die Dopingproblematik beachtet werden. In der Regel kommen die Kräuter aber in Fällen zum Einsatz, in denen das Tier aus gesundheitlichen Gründen ohnehin nicht an einem Turnier teilnehmen sollte. Nach der Genesung und einer ausreichend langen Karenzzeit ist eine Turnierteilnahme natürlich wieder möglich. Für Kräuter gilt eine allgemeine Karenzzeit von 48 Stunden, für einzelne Kräuter (z.B. Teufelskralle) aber auch länger. Nähere Infos zur Karenzzeiten von Arzneimitteln hält die FN auf ihren Internetseiten bereit. (Karenzzeiten sind nicht gleichzusetzen mit der Wartezeit zur Schlachtung).
Wie lange dauert eine Akupunkturbehandlung bzw. eine CranioSacrale Therapie?
Eine Behandlung (Akupunktur oder CranioSacral) dauert einschließlich der Erhebung des Vorberichtes und der gründlichen Untersuchung des Patienten 30 – 60 min.
Die Nadeln verbleiben durchschnittlich 20 – 30 min im Tier. Je nach Erkrankungsfall können Akupunktur und CranioSacrale Therapie miteinander kombiniert werden.
Da sowohl die Akupunkturpunkte nach dem Entfernen der Nadeln noch „nachwirken" als auch das CranioSacrale System noch „nacharbeitet", sollten die Patienten anschließend möglichst Ruhe haben (ideal: Paddock oder Weidegang). Bei Hunden sollten direkt im Anschluß an die Behandlung keine größeren Spaziergänge stattfinden.
Nach CranioSacraler Therapie sollte das Pferd möglichst 3 Tage nicht geritten oder longiert werden, um dem Körper Zeit zur Anpassung an die neuen „Spannungsverhältnisse" (bzw. Entspannung) zu ermöglichen.
Wie läuft eine CranioSacrale Therapie ab?
Auch vor der Durchführung der CranioSacralen Therapie wird ein ausführlicher Vorbericht erhoben sowie je nach Erkrankungsfall eine klinische Untersuchung durchgeführt (z.B. Vorführen des Pferdes im Schritt und Trab bei Lahmheiten).
Durch Auflegen der Hände am Schädel, am Kreuzbein, aber auch an vielen anderen Stellen des Körpers werden Störungen des CranioSacralen Rhythmus erspürt und Restriktionen (Bewegungseinschränkungen) im CranioSacralen System und den Faszien des Körpers ertastet. Durch feines „Mitgehen" in die Verspannungsmuster wird der Körper angeregt, diese zu lösen und somit die Harmonie im CranioSacralen Rhythmus wieder herzustellen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Von außen sind dabei oft nur sehr kleine oder auch manchmal keine Bewegungen der Hände zu sehen, für den Therapeuten und den Patienten aber sind diese Lösungsvorgänge deutlich zu spüren. Manchmal können diese Lösungsvorgänge durch Bewegungen des Pferdes aber auch deutlich sichtbar werden, wenn der Körper dem Faszienzug kurzfristig in die maximale Verspannung (z.B. wie beim auslösenden Trauma) „folgt" und erst danach in die Lösung geht.
Woran kann ich erkennen, dass die Akupunktur bzw. CranioSacrale Therapie wirkt?
In den meisten Fällen zeigen sich schon kurz nach dem Setzen der Nadeln bzw. während der CranioSacralen Therapie deutliche Zeichen der Entspannung, wie z.B. Kauen, Gähnen, Kopf senken usw. Um diese Entspannung zu erzielen und den Patienten nicht abzulenken, sollte die Behandlung an einem möglichst ruhigen Platz stattfinden.
Nach einer Akupunkturbehandlung kann es zu einer vorübergehenden Müdigkeit des Patienten oder in Einzelfällen auch zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome kommen. Diese sollten aber innerhalb von wenigen Tagen wieder abklingen. In manchen Fällen können auch Symptome früherer Erkrankungen wieder auftreten. Dies zeigt, dass ähnlich einer Zwiebelschale die äußere Energieblockade gelöst wurde und nun darunter liegende Probleme zum Vorschein kommen, die dann in weiteren Behandlungen gelöst werden. Sollten Verschlimmerungen der bestehenden Symptome nicht wieder abklingen oder Sie über das Auftreten neuer Symptome beunruhigt sein, so rufen Sie mich an, damit wir gemeinsam über das weitere Vorgehen entscheiden können. Eine weitere Akupunkturbehandlung kann helfen, über dieses Stadium schneller hinweg zu kommen und den Regenerationsprozeß zu verbessern.
Nach einer CranioSacralen Therapie können Symptome von Muskelkater auftreten oder auch vorübergehende Gangunsicherheiten, da Verspannungen und Blockaden gelöst wurden und sich alle Körperstrukturen an die neuen Verhältnisse anpassen müssen. Daher sollte das Pferd 3 Tage lang nicht geritten oder longiert werden. Weidegang oder Spazieren gehen sind dagegen möglich und zu empfehlen.