Wann können Kräuter eingesetzt werden?
Die Kräutermedizin ist in China die Haupttherapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie kommt sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz. Je nach Erkrankung werden verschiedene Kräuter individuell für den Patienten zusammengestellt und die Rezeptur gerade auch bei chronischen Erkrankungen regelmäßig an den Zustand des Patienten und die Symptome (aus Sicht der TCM) angepaßt.
Sie kann alleine oder zusätzlich zur Akupunktur angewendet werden. Und natürlich auch in Kombination mit anderen Methoden der Regulationsmedizin und / oder der sogenannten "Schulmedizin".
Bei Pferden, die im Equidenpaß als "Schlachttier" eingetragen sind, ist der Einsatz von chinesischen Kräutern aus arzneimittelrechtlichen Gründen nicht möglich, so lange der Status nicht in "Nicht-Schlachttier" umgewandelt wird. Im Status "Schlachttier" ist aber auch der Einsatz vieler bewährter "konventioneller" Medikamente nicht möglich (z.B. der Einsatz von Phenylbutazon als Schmerzmittel, oder auch Pergolid bei Cushing-Patienten). Da zunehmend mehr (konventionelle) Medikamente fürs Pferd nicht mehr unbedingt für das Pferd als Schlachttier zugelassen werden, empfiehlt sich inzwischen die Eintragung als Nicht-Schlachttier (auch wenn diese später nicht mehr geändert werden kann). Bei Eintragung als "Schlachttier" ist desweiteren zu beachten, daß der Stallbetreiber ein Stallbuch führen muß, in das alle Medikamente eingetragen werden müssen, die bei dem entsprechenden Pferd zur Anwendung kommen (auch z.B. Homöopathika und andere Medikamente, die der Tierbesitzer dem Pferd unter Umständen auch ohne Anordnung durch einen Tierarzt verabreicht hat).
Bei Turnierpferden muß im Einzelfall die Dopingproblematik beachtet werden. In der Regel kommen die Kräuter aber in Fällen zum Einsatz, in denen das Tier aus gesundheitlichen Gründen ohnehin nicht an einem Turnier teilnehmen sollte. Nach der Genesung und einer ausreichend langen Karenzzeit ist eine Turnierteilnahme natürlich wieder möglich. Für Kräuter gilt eine allgemeine Karenzzeit von 48 Stunden, für einzelne Kräuter (z.B. Teufelskralle) aber auch länger. Nähere Infos zur Karenzzeiten von Arzneimitteln hält die FN auf ihren Internetseiten bereit. (Karenzzeiten sind nicht gleichzusetzen mit der Wartezeit zur Schlachtung).
Was ist vor der Therapie zu beachten?
Akupunktur und Craniosacrale Therapie:
Pferde sollten möglichst nicht kurz vor der Behandlung geritten werden, um die Tastbefunde an den Akupunkturpunkten nicht zu verändern.
Da die Akupunkturpunkte über den ganzen Körper verteilt liegen und somit „von der Nasenspitze bis zum Schweif bzw. den Hufen" überall die Möglichkeit zur Nadelung besteht, sollte das Pferd vorher geputzt werden. Auch zur craniosacralen Therapie sollte das Pferd geputzt vorgestellt werden, da der Patient ebenfalls von Kopf bis Fuß untersucht und behandelt wird.
Blutegeltherapie:
Da Blutegel sehr sensibel auf ihre Umgebung reagieren, sollte der Patient möglichst nicht kurz vorher äußerlich mit Salben, Lotionen, Fliegenspray oder ähnlichem behandelt worden sein. Gegebenenfalls kann man die betroffene Region z.B. das Bein am Tag vor dem Termin mit Wasser und evtl. Kernseife waschen (ohne Zusätze von Duftstoffen usw.). Sofern Medikamente innerlich verabreicht wurden (durch eingeben oder spritzen), sollte mit dem Therapeuten geklärt werden, ob und wann die Medikamente vor dem geplanten Termin abgesetzt werden können.
Wie lange dauert eine Akupunkturbehandlung bzw. eine CranioSacrale Therapie?
Eine Behandlung (Akupunktur oder CranioSacral) dauert einschließlich der Erhebung des Vorberichtes und der gründlichen Untersuchung des Patienten 30 – 60 min.
Die Nadeln verbleiben durchschnittlich 20 – 30 min im Tier. Je nach Erkrankungsfall können Akupunktur und CranioSacrale Therapie miteinander kombiniert werden.
Da sowohl die Akupunkturpunkte nach dem Entfernen der Nadeln noch „nachwirken" als auch das CranioSacrale System noch „nacharbeitet", sollten die Patienten anschließend möglichst Ruhe haben (ideal: Paddock oder Weidegang). Bei Hunden sollten direkt im Anschluß an die Behandlung keine größeren Spaziergänge stattfinden.
Nach CranioSacraler Therapie sollte das Pferd möglichst 3 Tage nicht geritten oder longiert werden, um dem Körper Zeit zur Anpassung an die neuen „Spannungsverhältnisse" (bzw. Entspannung) zu ermöglichen.
Wann ist Akupunktur sinnvoll?
Akupunktur kann bei vielen Erkrankungen alleine oder in Kombination mit anderen Behandlungsformen (z.B. „Schulmedizin", Osteopathie, Homöopathie usw) angewendet werden.
Am bekanntesten ist die Akupunktur zur Schmerztherapie (z.B. bei Lahmheiten, Rückenerkrankungen, begleitend nach Operationen).
Aber auch viele innere Erkrankungen (z.B. Husten, Verdauungsstörungen), Hauterkrankungen, Allergien usw. sind mit Akupunktur zu behandeln, da sie nach der Vorstellung der chinesischen Medizin durch Schwächung bzw. Störung des Energieflusses verursacht werden.
Da Störungen des Energieflusses bereits feststellbar sind, ehe sie mit klinischen Symptomen verbunden sind, liegt ein weiterer Anwendungsbereich in der Prävention. Durch die Beseitigung von Störungen des Energieflusses und die frühzeitige Stärkung geschwächter Funktionskreise kann häufig die Entstehung klinischer Symptome verhindert oder deutlich abgemildert werden.
Welche Anwendungsmöglichkeiten hat die CranioSacrale Therapie / Craniosacrale Osteopathie?
Die CranioSacrale Therapie kann immer dann zum Einsatz kommen, wenn das craniosacrale System und mit ihm das zentrale Nervensystem durch äußere (Trauma, Lahmheiten, Rückenprobleme, Rittigkeitsprobleme) oder innere Ursachen (Streß, Hormonelle Dysbalancen, Stoffwechselprobleme) beeinträchtigt ist. Am häufigsten sind sicherlich Erkrankungen des Bewegungsapparates der Grund für eine craniosacrale Therapie - zum Beispiel Blockaden und Lahmheiten (ggf. nach diagnostischer Abklärung). Dies kann auch bei Bedarf mit Akupunktur kombiniert werden.